Weg frei für PDF/A

Internationale Konferenz in Amsterdam

Am 10. und 11. April fand in Amsterdam die erste internationale PDF/A-Konferenz mit ca. 250 Teilnehmern statt. Neben Produzenten und Lösungsanbietern besuchten auch Kunden aus dem Banken- und Versicherungssektor sowie Vertreter des Europäischen Patentamts die Konferenz. Die levigo solutions wurde durch François Fernandès vertreten.
Vor und nach den Präsentationen und Keynotes, die u.a. von renommierten Sprechern wie Thomas Merz (PDFlib GbmH), Olaf Drümmer (callas software GmbH) und Leonard Rosenthol (Adobe Systems Inc.) gehalten wurden, konnte eine Ausstellung diverser Hersteller besichtigt werden. Unternehmen wie Nuance, LuraTech, PDFlib, callas software GmbH, intarsys, icon und weitere haben ihre Produkte und Diestleistungen präsentiert.

Parallele Vortragsreihen
An beiden Tagen gab es drei parallel stattfindende Vortragsreihen (Tracks), bei denen Dienstleister, aber auch Unternehmen, die PDF/A Dokumente in ihrem Alltag haben, von ihren Erfahrungen und der Umsetzung berichteten. Neben den Erfahrungsberichten wurden auch technische Details zum Format selbst vorgestellt: Farbe und Schriften in PDF/A, Einbindung von Metadaten usw.

Die Vortragsreihen am Donnerstag waren auf unterschiedliche PDF/A-Kenntnisse ausgerichtet: Allgemeine Vorstellung von PDF/A, spezifische Themen für PDF/A-Kenner und technische Themen für Entwickler und Integratoren.
Am Freitag richteten sich die Vortragsreihen an unterschiedliche Industriezweige wie den öffentlichen Sektor mit Archiven und Bibliotheken, den technischen Sektor mit Konstruktion und Herstellung und den Dienstleistungssektor mit Banken und Versicherungen.

PDF/A und Adobe Systems
Eine wichtige Mitteilung für alle Entwickler und Anwender machte Leonard Rosenthol (Technical Standards Evangelist, Adobe Systems Inc.) bei seiner Keynote "PDF/A and Adobe". Alle Adobe-Produkte, die PDF unterstützen, unterstützen auch PDF/A. Damit ist PDF/A Teil der Unternehmensstrategie geworden. Desweiteren sind die Erfahrungen aus den Teilstandards (wie PDF/A, PDF/X, etc.), die bei der ISO normiert wurden, in die Normierung von PDF-1.7 mit eingeflossen. PDF/A hatte somit auch Einfluss auf die ISO 32000 genannte Normierung von PDF-1.7

Podiumsdiskussion
Die abschließenden Podiumsdiskussion, bei der einzelne Fragen von Teilnehmern der Runde gestellt und diskutiert wurden, enthielten folgende Informationshighlights.
Betsy Fanning (AIIM) stellte fest, dass die Akzeptanz für PDF/A in Europa deutlich höher ist als in den Vereinigten Staaten. Um diese Akzeptanz auch in den USA weiter voran zu treiben, plant die AIIM unter anderem Podcasts zu PDF/A.
Stephen Levenson (US District Courts and Convener of the ISO PDF/A committee) lobte die Arbeit des PDF/A Competence Center.
Leonard Rosenthol (Adobe Systems Inc.) betonte, dass PDF/A keine Modeerscheinung ist, sondern für die Langzeitarchivierung entworfen wurde.

Besonders heiss diskutiert wurde die Frage, ob sich XPS von Microsoft mit PDF/A messen oder es gar verdrängen kann. "XPS wird PDF/A nicht ersetzen", versicherte Rosenthol und begründete dies mit der großen Anzahl an bereits existierenden PDF-Tools und dem ISO-normierten Standard von PDF/A.